Auf den ersten Blick erscheint diese Aussage als unglaubwürdig, denn Wärmepumpen benötigen bei aller Umweltfreundlichkeit immer noch Strom für den Antrieb. Wenn auch der Anteil von genutzter Umweltwärme sehr hoch ist, so ist Strom doch immer noch notwendig und der Strom aus der Steckdose ist mit CO2-Emissionen belastet.
Das muss nicht sein. Der einfachste Weg zu einer CO2-freien Heizung ist der Bezug von grünem Strom für den Betrieb einer Wärmepumpe. Der ist zwar teurer als der Strom zum Sondertarif, aber zu bekommen ist dieser Strom, wenn man diesen Weg gehen will.
Es gibt aber noch weitere Lösungen, mit denen das Ziel der CO2-freien Heizung zu realisieren ist. Man kann den Strom, den die Wärmepumpe im Laufe eines Jahres benötigt auch selbst erzeugen, mit Umweltenergie, ohne CO2-Emissionen.
Dafür bietet der Markt zwei Technologien an. Einerseits kann man auf die schon seit langem verfügbare Photovoltaiktechnologie zurück greifen. Und zweitens ist jetzt auch die Entwicklung kleiner Windkraftwerke so weit abgeschlossen, dass hierzu ebenfalls Produkte angeboten werden.
Die Strommenge, die von der Wärmepumpe für den Antrieb benötigt wird, verhältnismäßig gering. Deshalb bleibt auch die Technik um diese Strommenge zu produzieren in einem überschaubaren Rahmen.
Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass der durch Umweltenergie produzierte Strom aber nicht direkt für die Wärmepumpe genutzt werden kann. Denn,
dieser Strom steht nicht tagein, tagaus 24 Stunden zur Verfügung. Man muss also eine Technik einsetzen, die die Strommenge im Laufe eines Jahres produziert, die von der Wärmepumpe in einem Jahr benötigt wird. Der selbst produzierte Strom wird in das Netz eingespeist und der Betriebsstrom der Wärmepumpe wird bedarfsgerecht aus dem Netz bezogen.
Entscheidend ist, die Umweltbilanz ist ausgeglichen und Sie heizen ohne CO2-Emissionen.
Sie müssen die Entscheidung über Ihre eigene Stromproduktion ja nicht zeitgleich mit dem Kauf der Wärmepumpe treffen. Diese Möglichkeit bleibt Ihnen jederzeit offen. Wichtig erscheint jedoch, dass Sie die Installation der Wärmepumpe nutzen, um gleichzeitig ein Leerrohr zum Dach verlegen zu lassen. Wenn Sie sich dann zur eigenen Stromproduktion entscheiden, sind im Haus keine baulichen Veränderungen mehr erforderlich und die Realisierung ist entsprechend einfach.
Sprechen wir jetzt über die verfügbaren Techniken. Als erste Lösung bietet sich die Errichtung einer Photovoltaikanlage an. Hierfür werden entsprechende Paneele auf dem Dach montiert, die das Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Wie das folgende Rechenbeispiel zeigt, sind bereits einige Elemente ausreichend, um die von der Wärmepumpe jährlich benötigte Strommenge selbst zu produzieren.
Da Strom in diesen Mengen nur sehr aufwendig zu speichern ist, wird der Strom, wie schon erwähnt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist, um ihn dann wieder aus dem Netz zu beziehen, wenn die Wärmepumpe in Betrieb ist.
Je höher der Anteil erneuerbarer Energien für die Stromgewinnung des Stromanbieters ist, desto besser wird die CO2-Bilanz der Heizungsanlage. Wird die Wärmepumpe gänzlich mit Strom aus regenerativer Erzeugung betrieben, arbeitet sie völlig klimaneutral.
Ein Rechenbeispiel:
Für ein Einfamilienhaus mit einer beheizten Wohnfläche von 140 m², errichtet nach EnEV mit einer Heizlast von 7,0 kW, benötigt die Wärmepumpe jährlich eine Strommenge von ca. 2.000 kWh.
Um jährlich eine Strommenge von 2.000 kWh zu produzieren, ist eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von ca. 25 m² erforderlich.
Selbstverständlich müssen vor Ort die Bedingungen geklärt werden, unter denen die Photovoltaikanlage sinnvoll eingesetzt werden kann. Gleiches gilt für die Bestimmung der Größe der Anlage, unter anderem auch unter Berücksichtigung der Leistung der Wärmepumpe.
Alternative: Windkraftanlage
Alternativ hierzu bietet der Markt auch kleine Windkraftanlagen an, die auf dem Dach des Hauses montiert werden. Auch die Windkraftanlagen können verhältnismäßig klein gehalten werden, da ja die Strommenge nicht sehr groß ist, die für den Betrieb der Wärmepumpe benötigt wird.
Für die Entscheidung über die Installation einer Windkraftanlage müssen ebenfalls die Verhältnisse vor Ort geprüft werden, da die Häufigkeit und die Intensität von Wind nicht in jeder Lage und an jedem Ort gleich ist.
Die wichtigste Erkenntnis bleibt – Wärmepumpen bieten Optionen, um ohne Umweltbelastungen heizen und kühlen zu können.