Energielexikon

Energiesparen im Auto

Mobilität ist in unserer Welt unverzichtbar. Und gerade das Auto ermöglicht vielen Menschen, sich ganz indiviuell nach ihren Wünschen und Anforderungen zu bewegen. Eine Errungenschaft der Moderne, die jedoch auch ihre Schattenseiten hat.

Umweltbewusst (auto)mobil? Hier finden Sie einige Anregungen:

Alternative Kraftstoffe
Verbrauchsoptimierte Fahrweise
Mitfahrzentrale

Spritsparen

Die Senkung des persönlichen Verbrauchs von Sprit und Treibstoffen steht in den letzten Jahren stärker im Fokus als jemals zuvor. Selbst zu Zeiten der Ölkrise in den 70er Jahren, die mit einer drastischen Erhöhung der Benzinpreise einherging, erreichte das öffentliche Interesse an diesem Thema nicht die Ausmaße heutiger Zeiten. Dies liegt zum einen daran, dass die absehbare globale Verknappung fossiler Brennstoffe keine Hoffnung auf eine Besserung der Situation macht und das zum anderen heutzutage auch Gedanken des Umwelt- und Klimaschutzes Bestandteil der gesamten Diskussion sind.

Durch innovative Technik ist es bei den Kraftfahrzeugen gelungen, wertvolle Energie beim Verbrauch einzusparen. Durch ein geringeres Gesamtgewicht von den Fahrzeugen werden bei gleicher Motorisierung bessere Fahrleistungen erreicht. Deshalb können zusätzliche Einrichtungen für die Sicherheitstechnik eingebaut werden und die Autos verbrauchen weniger Sprit. Ebenfalls wurde die Effizienz der Verbrennungsmotoren erheblich verbessert, die Leichtbauweise trägt bei den Fahrzeugen ebenfalls zu einer Einsparung im Verbrauch bei, weil nicht ständig so viel Masse beschleunigt und abgebremst werden muss.

Trotzdem: Im Bezug hierauf sind die Zahlen nach wie vor alarmierend. Ging zwar der allgemeine Ausstoß von Kohlendioxyd um insgesamt 15% zurück, so stieg er in Bezug auf den Straßenverkehr im letzten Jahr um 11% an. Ein signifikantes Zeichen dafür, dass eine konsequente Umsetzung der Gedanken zum Einsparen von Sprit noch nicht stattgefunden hat.

Dabei gibt es nur wenige Bereiche des alltäglichen Lebens, in denen dem Verbraucher soviel Einfluss auf den von ihm verursachten Verbrauch zur Verfügung steht. Bei konsequenter Berücksichtigung der frei verfügbaren Tipps und Hinweise stehen dem Autofahrer überzeugende Möglichkeiten zur Verfügung, seine persönlichen Kosten überzeugend zu senken und gleichzeitig wertvolle Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Kraftstoff sparen leicht gemacht.

Im Folgenden werden Methoden des Spritsparens durch bereits geringfügige Veränderungen der persönlichen Fahr- und Verhaltensweisen dargestellt, darüber werden Wissenslücken im Bezug auf die je nach Fahrweise stark abweichenden Verbrauchswerte geschlossen. Ergänzend wird abschließend ein Überblick alternativer Kraftstoffe vermittelt.

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Die Entscheidung für das richtige Fahrzeug

Alles beginnt mit der Wahl des richtigen Fahrzeuges. Auch wenn es nicht unbedingt das 3-Liter Auto sein muss, so haben sich die Fahrzeughersteller inzwischen an die veränderten Marktbedingungen angepasst und bieten eine Vielzahl von Modellen mit einem Verbrauch von unter 7 Litern auf 100 Kilometer an. Unabhängig von der individuellen Fahrweise erbringt die Wahl eines Autos mit niedrigem Spritverbrauch grundlegende Effekte, die langfristig helfen Kosten zu sparen und gleichzeitig schonend mit Ressourcen und Umwelt umzugehen. Spritsparende Fahrzeuge sind heutigen Tages in der Anschaffung nicht zwingend teurer. Viele technische Entwicklungen auf Seiten der Hersteller sind inzwischen amortisiert, dementsprechend fließen die Forschungskosten nur noch begrenzt in die Marktpreise ein.

Die Einstellung des Motors und das richtige Öl

Fast ebenso effektiv, wie die Wahl des Fahrzeuges selber ist dessen Wartungszustand. Sowohl im Rahmen der regelmäßigen Inspektionen, als auch ohnehin mindestens einmal pro Jahr, sollte der Motor in einer Fachwerkstatt verbrauchsoptimiert eingestellt werden. Nur ein gut eingestellter Motor ist in der Lage die zugesicherten Verbrauchswerte dauerhaft auch zu halten. In Ergänzung sollte zu vollsynthetischen Leichtlaufölen gegriffen werden. Diese sind zwar teurer, sparen dafür aber vor allem in der Kaltstartphase sehr effektiv Kraftstoff ein. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass moderne Fahrzeuge ohnehin nur selten neues Motoröl benötigen ist der Anschaffungspreis teurerer Schmierstoffe weitgehend zu vernachlässigen.

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Verbrauchsoptimierte Fahrweise

Den größten Einfluss auf den konkreten Kraftstoffverbrauch und somit auf den entscheidendsten Faktor der Unterhaltskosten eines Autos hat die individuelle Fahrweise.

Bevor der Motor gestartet wird, sollten alle nötigen anderen Tätigkeiten, also das Einstellen von Spiegeln und Sitz, das Verstauen von Gegenständen und das Anschnallen bereits erledigt sein. Es macht keinen Sinn, den Motor vorher zu starten, ebenso wenig, wie es nötig ist, dass im Stand erst eine bestimmte Betriebstemperatur erreicht werden muss. Hierauf können moderne Motoren ebenso verzichten, wie auf das Starten mit Gas.

Insgesamt gilt, dass eine vorausschauende Fahrweise effektiv Kraftstoff einspart. Das Bremsen und das anschließend nötige Beschleunigen verbrauchen unverhältnismäßig viel Sprit und können vermieden werden, wenn schon aus einem gewissen Abstand heraus auf Ampeln, Hindernisse oder langsam vorausfahrende Fahrzeuge reagiert wird.

Bis zu 30% Sprit können gespart werden, wenn bestimmte Regeln in Bezug auf das Schalten berücksichtigt werden. So sollte beim Anfahren maximal über die Distanz einer Wagenlänge der erste Gang verwendet werden. Auch allgemein gilt, dass untertouriges Fahren aktiv den Verbrauch senkt. Im Stadtverkehr sind Werte von bis zu 2000 Umdrehungen absolut ausreichend und sorgen zudem für eine gleichmäßige Fahrweise ohne sinnlose Sprints. Solange der Motor nicht unregelmäßig läuft oder „ruckelt“, ist ein Zurückschalten nicht nötig, sondern verbraucht lediglich unverhältnismäßig viel Kraftstoff.

Selbst bei Autobahnfahrten ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten Geschwindigkeiten von 130 km/h nicht überschritten werden. Der Benzinverbrauch steigt hierbei ins Unermessliche, zusätzlich werden Ziele bei einer gleichmäßigen Geschwindigkeit von 100 bis 130 km/h meist fast innerhalb der gleichen Zeit erreicht, als wenn streckenweise mit extremen Geschwindigkeiten gefahren wird.

Bei abschüssigen Strecken und genügend Schwung empfiehlt es sich, den Wagen im Leerlauf rollen zu lassen, um so Distanzen lediglich mit dem Grundverbrauch des Motors zurück zu legen.

An Ampeln oder Bahnschranken gilt, dass sich ein Abstellen des Motors bereits bei Standzeiten von mehr als 10 Sekunden lohnt.

Besonderer Augenmerk sollte auf zusätzliche technische Einrichtungen im Fahrzeug gelegt werden. Fahrer machen sich häufig keine Gedanken darüber, dass sich hier oft die Ursachen für wesentlich höhere Verbrauchswerte verbergen. So schlägt der Einsatz einer Klimaanlage mit bis zu 0,6 Litern Sprit auf 100 Kilometer zu Buche. Auch die Fahrzeugbeleuchtung oder Ausstattungsmerkmale wie elektrische Sitzverstellung, Fensterheber und Schiebedächer wirken sich nachteilig auf die Verbrauchsbilanz aus. Solche Einrichtungen sollten insofern nur dann genutzt werden, wenn sie wirklich benötigt werden. Eine Heckscheibenheizung sollte so zum Beispiel immer ausgeschaltet werden, sobald die Scheibe frei ist.

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Sonstige Verhaltensweisen

Über die konkrete Fahrweise hinaus gibt es auch weitere Faktoren, die teilweise erheblichen Einfluss auf den den Benzinverbrauch haben und die mit wenig Aufwand umgesetzt werden können.

So sollte man sich in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass jedes Kilo zusätzlichen Gepäcks die Verbrauchsbilanz negativ beeinflusst. Dinge, die über Monate im Kofferraum liegen, obwohl sie dort nicht benötigt werden, Ausrüstungen, Sportartikel und andere Gepäckstücke stellen meist nutzlosen Ballast dar, der zusätzlich durch das erhöhte Gewicht des Fahrzeuges unnötig Kraftstoff verbrauchen. Schlimmer noch wirken sich Aufbauten, wie Dachgepäck-, Ski- oder Fahrradträger aus, die häufig aus Bequemlichkeit nach dem Einsatz nicht demontiert werden.

So schlägt schon ein einfacher Gepäckträger mit einem zusätzlichen Verbrauch von bis zu 1,5 Litern auf 100 Kilometer zu Buche, selbst wenn er nicht beladen oder bestückt ist.

In jedem Fall sollten Kurzstrecken vermieden werden. Die tägliche Fahrt zum Brötchen holen, die ebenso gut zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden könnte hat größere Folgen, als auf Anhieb deutlich wird. Fahrzeuge verbrauchen in der Kaltphase, d.h. während der ersten vier Kilometer ein Vielfaches des üblichen Konsums, teilweise zwischen 30 und 40 Litern auf 100 Kilometern.

Eine weitere, sehr effektive Methode zur Einsparung von Sprit ist die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks. Die Überprüfung sollte bei kalten Reifen erfolgen, da die Messergebnisse ansonsten verfälscht sind. Als Regel gilt, dass ein um 0,5 Bar reduzierter Reifendruck bereits zu einem Mehrverbrauch von bis zu 6% führt. Hersteller und Automobilverbände erklären in diesem Zusammenhang das präventive Überschreiten des empfohlenen Druckes um 0,1 bis 0,3 Bar für unbedenklich.

Eine gute Routen- und Streckenplanung hilft ebenfalls dabei, den Spritverbrauch einzudämmen. Wenn im Vorfeld die in Bezug auf den Verbrauch günstigste Route, auch unter Einbeziehung von Staurisiken und Umleitungen, erarbeitet wird und sich der Fahrer darüber hinaus schon vorab mit der Strecke vertraut macht, kann effektiv gespart werden. Navigationssysteme, Routenplanungsprogramme und entsprechende Angebote im Internet bieten meistens Optionen, mit denen eine Strecke verbrauchsoptimiert errechnet werden kann.

Immer sollte überprüft werden, ob es bei regelmäßigen Strecken oder größeren Touren die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme an den Angeboten von Mitfahrzentralen gibt. Geteilte Kosten bei diesen Modellen sorgen für überzeugende Einsparungen. Im persönlichen Umfeld sollte nach Optionen gesucht werden, Fahrgemeinschaften zu bilden. So verteilen sich die Kosten auf mehrere Personen und helfen so beim Sparen.

Abschließend gilt, dass auch der Blick auf die Preisauszeichnungen der jeweils verfügbaren Tankstellen unter dem Aspekt der Einsparung Sinn macht. Hierbei gilt, dass es häufig die kleinen und freien Tankstellen sind, deren Preise bis zu 2 Cent pro Liter niedriger sind, als die der großen Mineralölketten. Aktuelle Tests haben dabei ergeben, dass es in der Qualität der Kraftstoffe keine signifikanten Unterschiede gibt.

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Alternative Kraftstoffe

In Ergänzung der Diskussion um finanzielle und umwelttechnische Folgen des Individualverkehrs spielen auch alternative Kraftstoffe eine zunehmende Rolle. Im Allgemeinen bezeichnet man jeden Kraftstoff als alternativ, wenn er nicht auf fossilen und damit begrenzten Rohstoffen basiert.

Von Bedeutung für den Verbraucher sind hier vor allem die Fragen in Bezug auf die konkreten Kraftstoffkosten und die spezifischen Verbrauchswerte, die Kosten für Umrüstung, bzw. unmittelbare Anschaffung geeigneter Fahrzeuge, die Verfügbarkeit der Kraftstoffe und deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima.

Zusammengefasst sind es insgesamt 5 Alternativen zu herkömmlichen Treibstoffen, die vor dem Hintergrund Ihrer Nutzwerte und Eigenschaften eine Rolle spielen. Es handelt sich hierbei um Biodiesel (RME), Autogas, Erdgas, Pflanzenöl und Bioethanol.

Biodiesel (RME)

Biodiesel wird zu 90% aus Rapsöl und zu 10% aus Methanol hergestellt, woher auch der Zusatz RME (Rapsölfettsäure-Methyl-Ester) rührt. Seine Eignung als Alleinkraftstoff ist verhältnismäßig bedeutungslos, da er ausschließlich bei älteren Motorversionen von VW eingesetzt werden kann. Seine Rolle bezieht er von daher eher aus der Tatsache, dass seit 2007 grundsätzlich eine Beimischung in der Größenordnung von 4% zu mineralischem Diesel erfolgt.

In Deutschland ist der Biodiesel an insgesamt 1.900 Tankstellen erhältlich, zu berücksichtigen ist, dass Österreich außer Deutschland das einzige europäische Land ist, in dem Biodiesel angeboten wird.

Bei einer potentiellen Einsparung von ca. 10 Cent pro Liter Kraftstoff, muss bei Biodiesel mit einbezogen werden, dass es zu einem Mehrverbrauch von bis zu 10% verglichen mit konventionellen Kraftstoffen kommt. Umbauten am Fahrzeug sind nicht erforderlich, dafür kann der Kraftstoff nur bei einer stark begrenzten Gruppe von Motoren eingesetzt werden.

Unter Umweltaspekten überzeugt vor allem die CO2 Neutralität des Kraftstoffes, die darauf basiert, dass CO2 Ausstoß des Motors und CO2 Aufnahme der Rapspflanze während ihrer Lebensdauer in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen. Weitere Vorteile ergeben sich daraus, dass RME annähernd frei von Schwefel ist.

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Autogas

Autogas oder LPG, ein Gemisch aus Propan und Butan, reduziert den Kraftstoffverbrauch um ungefähr die Hälfte und ist von daher trotz der hohen Umrüstungs- oder Anschaffungskosten eine lohnende Alternative. Die Umrüstung kostet zwischen 2.000 und 2.400 Euro, bei 25.000 bis 30.000 gefahrenen Jahreskilometern ist diese Investition nach ca. drei Jahren durch die Einsparungen in der Kraftstoffmenge refinanziert.

Mit derzeit 2.800 Tankstellen ist die flächendeckende Versorgung mit Autogas weit fortgeschritten. Der Literpreis liegt im Durchschnitt bei ungefähr 60 Cent, hervorgerufen vor allem durch den überzeugenden Steuervorteil, den der Gesetzgeber für diesen Kraftstoff zunächst bis 2018 festgeschrieben hat.

Die Zielgruppe für Autogas sind vor allem Vielfahrer. Vor einer Umrüstung sollte über das Alter und den Zustand des Fahrzeuges nachgedacht werden, um zu entscheiden, ob die Restlebensdauer ausreichend ist, damit die Autogasanlage sich amortisieren kann.

In Bezug auf die Umweltaspekte kann der Kraftstoff weniger überzeugen. CO2 Einsparungen gegenüber Benzin betragen 10%, übersteigen jedoch die Belastungen im Vergleich zum Diesel um 2%.

Erdgas

Erdgas stellt mit starken Einsparungspotentialen und guten Umweltwerten eine interessante Alternative für entsprechend ausgestattete Benzinmodelle dar. Eine Umrüstung schlägt mit zwischen 2.500 und 4.500 Euro zu Buche. Die Umrüstung führt zur alternativen Nutzungsmöglichkeit von Benzin und Erdgas, gleiches gilt auch für ab Werk entsprechend ausgerüstete Neuwagen, der Auswahl jedoch noch vergleichsweise gering ist

Mit nur 750 Tankstellen in Deutschland, die Erdgas anbieten, ist die Versorgung noch nicht ausgereift genug, wobei es Planungen gibt, das Netz bis 2008 auf insgesamt 1.000 Abgabestellen zu erweitern.

Der Kilopreis von Erdgas liegt derzeit bei ca. 85 Cent, wobei zu berücksichtigen ist, dass die darin enthaltene Energie einer Benzinmenge von 1,5 Litern entspricht. Bezieht man diesen Faktor mit ein, so beläuft sich der Preis für Erdgas, der einem Liter Benzin entspricht auf 57 Cent.

Der Ausstoß von CO2 liegt beim Einsatz von Erdgas ca. 21% unter den Emissionen eines mit Benzin angetriebenen vergleichbaren Motors. Erdgas bietet den Vorteil der im Vergleich zum Öl wesentlich längeren Verfügbarkeit. So wird es Erdgas noch Jahrzehnte über den Vorratszeitraum von Öl hinaus geben.

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Pflanzenöl

Partikelfreie und CO2 neutrale Verbrennung versprechen Pflanzenöle als Kraftstoffe für Automotoren, die zudem keinerlei Mineralölsteuern unterliegen.

Grundsätzlich ist jeder Dieselmotor in der Lage von Pflanzenöl angetrieben zu werden. Eine Problemstellung besteht jedoch in der schlechten Fließfähigkeit dieser Öle. Zum einen besteht hier die Möglichkeit zur chemischen Veränderung eines Öls, wodurch seine Viskosität positiv verändert wird. Sinnvoller ist dagegen die Umrüstung des Motors, die mit 1.500 bis 3.500 Euro zu Buche schlägt und neben einem veränderten Tankmanagement vor allem Veränderungen an der Einspritzanlage beinhaltet.

Nach erfolgter Umrüstung können dann im Prinzip alle Pflanzenöle getankt werden, mit lediglich 250 Tankstellen in Deutschland ist das Versorgungsnetz allerdings noch sehr wenig entwickelt. Da Pflanzenöle weder giftig noch gefährlich sind besteht jedoch die Möglichkeit, zu Hause eine eigene kleine Tankstelle mit einem entsprechenden Tank zu betreiben.

Die derzeitig noch geltenden Kostenvorteile resultieren vor allem aus dem Status der Steuerfreiheit für Pflanzenöl als Kraftstoff, die aber von der Bundesregierung abgeschafft wurde. So wird ab 2008 jeder Liter mit 10 Cent versteuert, weitere Erhöhungen um jeweils 7 Cent pro Jahr sind bis 2012 bereits fest geschrieben.

Bioethanol

Bei Bioethanol handelt es sich um destillierten Alkohol, gewonnen zum Beispiel aus Getreide oder Zuckerrüben. Reines Ethanol wird als Treibstoff in Europa nicht eingesetzt, hier findet man stattdessen Mischungen aus 85% Bioethanol und 15% herkömmlichem Benzin.

Zur Nutzung dieses Kraftstoffes eignet sich derzeit nur eine sehr begrenzte Menge an Fahrzeugen, Nachrüstungen sind prinzipiell nicht möglich. Die Beanspruchungen in Bezug auf bestimmte motorinterne Bauteile sind beim Einsatz von Ethanol wesentlich höher, so dass hier mit anderen Materialzusammensetzungen gearbeitet wird.

Die Verfügbarkeit ist noch extrem eingeschränkt, der Markt ist gerade erst im Entstehen begriffen, so dass hier noch einige Zeit ins Land gehen wird, bis es zu einer lückenlosen Versorgung kommt.

Einbeziehend, dass es zu einem Mehrverbrauch von 20 bis 30% kommt, liegt so der effektive Preis für Ethanol zwischen 120 und 130 Cent pro Liter.

Überzeugen kann Bioethanol vor allem unter Aspekten des Umweltschutzes, da es sich CO2 neutral darstellt. Allerdings wird hier in sog. Schwellen- und Entwicklungsländern brutalster Raubbau der Natur betrieben.

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