Nutzen Sie die Nachtabsenkung Ihrer Heizung? Viele Menschen mögen es nachts sogar etwas kühler. Zudem werden viele Räume während der Nacht nicht aktiv genutzt. Hier liegt das Sparpotenzial: Sie können Heizkosten senken, ohne an Komfort einzubüßen. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie die Nachtabsenkung funktioniert, wann sie sich lohnt und wie Sie sie richtig einstellen. So schonen Sie Ihren Geldbeutel und die Umwelt – mit ein paar einfachen Kniffen.
1. Funktionsweise der Nachtabsenkung
Was bedeutet Nachtabsenkung eigentlich?
Bei der Nachtabsenkung wird die sogenannte Vorlauftemperatur Ihrer Heizung für ein paar Stunden gesenkt – oft zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden. Das heißt, die Heizung läuft auf Sparflamme, wodurch auch die Raumtemperatur ein wenig absinkt. Morgens schaltet sie dann wieder hoch, damit es zur gewohnten Zeit warm ist.
Wie stellt man die Nachabsenkung ein?
Die meisten modernen Heizungen können das automatisch: Sie programmieren einfach, wann und wie stark die Temperatur nachts sinken soll. Bei älteren Systemen müssen Sie eventuell selbst Hand anlegen und die Vorlauftemperatur manuell herunterregeln.
Heizungspause oder Nachtabsenkung?
Ratsam ist, dass Sie die Heizung nicht ganz ausschalten. Das kostet am Ende oft mehr Energie, weil die Räume morgens komplett neu aufgeheizt werden müssen.
2. Vorteile der Nachtabsenkung
- Energie und Geld sparen: Bei optimaler Einstellung kann die Nachtabsenkung Heizkosten um bis zu 10 % senken. Gerade in älteren, weniger gut gedämmten Häusern kann das einiges ausmachen.
- Gutes für die Umwelt tun: Weniger heizen bedeutet weniger CO₂-Emissionen. So leisten Sie ganz nebenbei einen Beitrag zum Klimaschutz.
- Weniger Heizkosten: Durch die Nachtabsenkung läuft die Heizung nachts sparsamer. Das summiert sich über die Monate und kann Ihre Heizkosten spürbar senken.
3. Wann ist die Nachtabsenkung sinnvoll?
Ein gut gedämmtes Haus hält die Wärme von alleine. Hier ist der Vorteil einer Nachtabsenkung oft geringer. In älteren, schlecht gedämmten Häusern geht die Wärme hingegen schnell verloren – hier bringt die Absenkung mehr.
Ein Tipp: Wenn Sie die Raumtemperatur nachts um etwa 3°C absenken können, ohne dass es zu kalt wird, ist die Nachtabsenkung besonders effektiv.
Wenn nachts niemand in den Räumen ist oder Sie länger nicht zuhause sind, lohnt sich die Absenkung. Weniger geheizt wird dann nur dort, wo es gerade nicht nötig ist.
Manche Menschen mögen es im Schlafzimmer lieber kühl – das macht die Nachtabsenkung in diesen Fällen besonders attraktiv.
4. Dinge, die Sie bei der Nachtabsenkung beachten sollten
Achtung vor Schimmel: Die Raumtemperatur sollte nicht unter 16°C fallen, damit die Wände nicht auskühlen. Eine zu niedrige Raumtemperatur und kalte Wände erhöhen das Risiko für Schimmelbildung. Das gilt vor allem in schlecht gedämmten Gebäuden.
Wann und wie lange absenken? Eine gute Absenkphase liegt oft zwischen 23 Uhr und 5 Uhr. Testen Sie, was sich für Sie gut anfühlt und für Ihren Lebensrythmus passt.
Aufheizenergie: Morgens wird die Heizung wieder hochgefahren. Wichtig ist, dass die eingesparte Energie durch die Absenkung größer ist als die Energie, die für das Aufheizen benötigt wird. Daher sollten Sie es mit der Absenkung auch nicht übertreiben.
Individuelle Anpassung: Jedes Haus ist anders – und auch jede Heizung. Stellen Sie die Nachtabsenkung so ein, dass sie für Ihre Wohnung oder Ihr Haus ideal ist.
5. Unterschiede je nach Heizungsart
- Konventionelle Heizkörper: Diese sind gut geeignet für die Nachtabsenkung, da sie schnell reagieren und die Räume zügig erwärmen können.
- Fußbodenheizung: Fußbodenheizungen reagieren sehr träge – sie brauchen länger, um die Temperatur zu ändern. Deshalb ist eine Nachtabsenkung hier oft weniger sinnvoll. Sie sparen eher, wenn Sie die Heizung konstant auf einer niedrigeren Temperatur halten.
- Wärmepumpenheizungen: Wärmepumpen arbeiten am besten mit einer gleichmäßigen, niedrigen Temperatur. Bei ihnen kann die Nachtabsenkung sogar zu einem höheren Energieverbrauch führen, da das erneute Hochfahren viel Energie benötigt.
- Moderne Steuerungen und Smart-Home-Systeme: Mit Smart-Home-Technik lässt sich die Nachtabsenkung perfekt steuern. Sie können alles genau so einstellen, dass Sie es morgens angenehm warm haben, ohne unnötig Energie zu verbrauchen.
6. Häufige Missverständnisse rund um die Nachtabsenkung
Mythos 1: „Nachts die Heizung ganz ausschalten ist besser.“
Nein, ganz ausschalten führt oft zu einem höheren Energieverbrauch, weil das Hochheizen morgens dann mehr Energie braucht.
Mythos 2: „Nachtabsenkung führt zu Schimmel.“
Schimmel entsteht, wenn Räume zu stark auskühlen oder nicht ausreichend gelüftet werden. Wenn Sie die Nachtabsenkung moderat einstellen, sinkt die Raumtemperatur nur leicht und Schimmel bleibt aus.
Mythos 3: „Nachtabsenkung bringt immer etwas.“
Das ist nicht immer richtig. Vor allem in Neubauten mit guter Dämmung ist der Effekt gering – hier kann eine durchgehende Heiztemperatur sinnvoller sein.
7. Tipps für die optimale Einstellung der Nachtabsenkung
Wie viel absenken und wie lange?
Eine Absenkung um etwa 3°C für 6 bis 8 Stunden ist oft ein guter Richtwert. Probieren Sie ruhig ein wenig herum, bis Sie die für Sie perfekte Einstellung gefunden haben.
Anpassungen im Winter
Wenn es draußen richtig kalt wird, können Sie die Absenktemperatur anpassen. Je nach Gefühl und Heizkostenrechnung können Sie etwas höher oder niedriger einstellen.
Nutzen Sie moderne Technik:
Mit programmierbaren Thermostaten oder Smart-Home-Systemen lässt sich die Nachtabsenkung einfach einstellen und steuern. So haben Sie genau dann Wärme, wenn Sie sie brauchen, und sparen Energie, wenn Sie sie nicht brauchen.
Fazit
Die Nachtabsenkung ist eine einfache und effektive Methode, um Heizkosten zu senken – aber sie ist nicht für jeden Haushalt optimal. In Altbauten und Häusern mit konventionellen Heizkörpern lohnt sie sich oft, während in Neubauten oder bei Fußbodenheizungen eine gleichmäßige, niedrige Temperatur unter Umständen besser geeignet ist.
Probieren Sie es aus und testen Sie die beste Einstellung für Ihre Wohnung oder Ihr Haus. Denken Sie daran: Die Nachtabsenkung ist nur eine von vielen Maßnahmen, um Energie zu sparen. Mit etwas Geduld und kleinen Anpassungen lassen sich oft große Einsparungen erreichen.
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